1. Vorabklärung
In einem persönlichen Gespräch ermitteln unsere Spezialisten der Augenarztpraxis und Tagesklinik Prof. Dr. Bangerter AG, ob eine Operation durchgeführt werden sollte. Letztes ist vor allem dann notwendig, wenn sich der Patient oder die Patientin im Alltag eingeschränkt fühlt. Gerne beantworten wir dann auch Ihre Fragen und besprechen zusammen, wie die nächsten Schritte aussehen werden. Da es inzwischen verschiedene künstliche Linsen gibt, mit denen man u. a. auch das ganze Leben keine Brille mehr braucht, werden wir Sie über die Vor- und Nachteile der jeweiligen Linsen und die Kosten genau informieren.
Die Vorabklärung findet in Altstätten oder in St. Gallen statt.
2. Voruntersuchung
Ist die Entscheidung für eine Katarakt-Operation gefallen, wird das gesamte Auge genaustens untersucht. Anhand einer Ultraschallmessung Ihres Auges werden die individuellen Masse der Kunstlinse berechnet und der Operationsablauf ausführlich mit Ihnen besprochen. Zudem wird Ihr allgemeiner Gesundheitszustand bewertet und alle Medikamente werden aufgeschrieben. Letzteres ist notwendig, da unter Umständen einige Tabletten aufgrund der bevorstehenden Operation für kurze Zeit abgesetzt werden müssen. Dies betrifft vor allem blutverdünnende Medikamente.
7 Tage vor der Augenoperation müssen sie, die vom Augenarzt abgegebenen Augentropfen, gemäss seinen Anweisungen anwenden. Sollten Sie Kontaktlinsen-Träger sein, bitten wir Sie, diese vor der Voruntersuchung mindestens 3 Tage nicht zu tragen.
Die Kosten der Voruntersuchungen werden von der Krankenkasse übernommen.
3. Behandlungstag
Bei einer Katarakt-Operation wird die getrübte Linse durch eine klare Kunstlinse (Intraokularlinse) ersetzt. Heutzutage ist die Kataraktwissenschaft und deren Chirurgie so weit entwickelt, dass diese Art der Operation zu den sichersten Eingriffen gezählt werden kann. Zu welchem Zeitpunkt ein chirurgischer Eingriff durchgeführt werden soll, hängt vor allem davon ab, wie stark der Graue Star den Alltag der Betroffenen beeinträchtigt. Für die Operation am Auge müssen Sie nicht in ein Spital oder in eine Augenklinik. Die Operation kann ambulant, im mit den neuesten Geräten eingerichteten Operationssaal, in unserer Praxis/Tagesklinik professionell duchgeführt werden. Wir operieren seit mehr als 25 Jahren und verfügen somit über die nötige Erfahrung.
Zur Operation müssen Sie Nichts mitbringen. Sie können wie gewohnt und nach vorheriger Absprache mit uns in der Regel auch am Operationstag Ihre Medikamente zuhause einnehmen. Bitte beachten Sie aber, dass blutverdünnende Medikamente wie Marcoumar, Sintrom, Xarelto und Aspirin vor der Operation rechtzeitig abgesetzt werden müssen. Sie dürfen vor der Operation auch noch etwas essen und trinken. Auf Kaffee sollten Sie verzichten.
Bitte erscheinen Sie ungeschminkt. Sobald Sie bei uns sind, wird die Pupille des zu operierenden Auges mit Tropfen erweitert. Anschliessend wird der Eingriff in örtlicher Betäubung durchgeführt. Meist reicht eine Betäubung mit Tropfen. Manchmal kann auch eine Betäubung mittels einer Injektion am Augapfel nötig sein.
Die Operation dauert in der Regel weniger als eine halbe Stunde. Während der Operation sind Sie wach und es werden Kreislauf und Atmung überwacht. Aus Sterilitätsgründen muss das Gesicht mit einem sterilen Tuch abgedeckt werden. Wir achten darauf, dass Sie genügend Sauerstoff bekommen. Wichtig ist, dass Sie nach dem Abdecken nicht mehr mit Ihren Händen an das Auge fassen.
Nach der Operation steht Ihnen unser Ruheraum zur Verfügung.
Die Operation erfolgt in der Regel nur an einem Auge. Haben Sie mit diesem wieder ein gutes Sehvermögen erreicht, bespricht unser Augenarzt, falls sinnvoll, den Zeitpunkt für die Operation des zweiten Auges.
Zwei Stunden vor der Augenoperation dürfen Sie nur noch Tee, Zwieback und Marmelade zu sich nehmen. Auf fetthaltige Nahrungsmittel muss komplett verzichtet werden. Wasser ist jederzeit erlaubt.
Für die Operation gibt es keinerlei Altersbeschränkungen.
Die Kosten für eine Operation des Grauen Stars sind von der jeweiligen Behandlungsmethode abhängig. Generell werden diese jedoch für in der Schweiz Versicherte von der Krankenkasse übernommen. Spezielle Linsen könnten hingegen einen Aufpreis mit sich bringen, welcher nicht von der Krankenkasse bezahlt wird. Gerne können Sie sich hierzu beim zuständigen Augenarzt erkundigen.
4. Komplikationen
Die Operation des Grauen Stars zählt bei uns zu den Routineeingriffen. In seltenen Fällen können Komplikationen auftreten. Dabei wird zwischen jenen während und solchen nach der Katarakt-Operation unterschieden.
Während der Operation des Grauen Stars kann es in seltenen Fällen vorkommen, dass es nicht möglich ist, die klare Kunstlinse einzusetzen. Dieser Fall kann eintreten, wenn der Kapselsack, in den die Kunstlinse eingepflanzt wird, kaputt ist oder während des Eingriffs beschädigt wurde. Oft kann dieses Problem dennoch gelöst werden. Wurden Patienten vor längeren Zeit mit einer veralteten Methodik behandelt, bei dem beispielsweise der Kapselsack entfernt wurde, kann die Kunstlinse hinter der Pupille festgenäht oder eine Vorderkammerlinse eingesetzt werden.
Nach der Operation kann es vorkommen, dass ein sogenannter Astigmatismus (Fehlsichtigkeit durch Hornhautverkrümmung) entwickelt wird. Mit den modernen Instrumenten ist nur ein kleiner Schnitt zum Einsetzen der Linse notwendig. Auch die Symptome Augeninnendruckerhöhung, eine Trübung der Hornhaut, wie auch Infektionen nach dem chirurgischen Eingriff sind äusserst rar oder können meist problemlos mit der Einnahme von Medikamenten gelöst werden. Nach der Operation besteht ein minimal erhöhtes Risiko der Netzhautablösung. Auch kann oft ein sogenannter «Nachstar» auftreten. Dabei kommt es zu einer Verschlechterung der Sehschärfe, welche jedoch mit einer schmerzlosen und kurzen Laserbehandlung beseitigt werden kann.
5. Nachbehandlung
Nach der Operation wird das behandelte Auge mit einem Augenverband für eine Nacht abgedeckt. Duschen, Haare waschen oder körperliche Tätigkeiten wie Gegenstände heben oder sich bücken sind jederzeit erlaubt. Verzichten Sie anfangs auf das Reiben der Augen und Besuche im Schwimmbad und in der Sauna. Das Lesen eines Buches oder fernsehen ist prinzipiell erlaubt. Unsere Augenarztspezialisten werden Sie vor dem Eingriff darüber genau informieren. Sie dürfen nach dem Eingriff nicht selber Auto fahren und wir empfehlen Ihnen, sich begleiten zu lassen. Sie können aber auch alleine mit einem öffentlichen Verkehrsmittel nach Hause fahren.
Zu Hause müssen Sie nicht im Bett liegen, sondern können sich ganz normal bewegen, etwas essen und zur Toilette gehen. Verschriebene Medikamente sollten pflichtbewusst eingenommen werden.
Am nächsten Tag wird der Verband bei der Kontrolluntersuchung in unserer Praxis von uns entfernt. Anschliessend können Sie alles machen wie bisher. Wieder Autofahren können Sie am zweiten Tag nach der Operation.
Die ersten Tage nach der Operation werden Sie verschwommen sehen, da Sie das Auge mit Salbe behandeln müssen. Für ca. sechs Nächte sollten Sie nachts eine Schale über das Auge kleben. Insgesamt müssen Sie sechs Wochen lang das Auge mit Tropfen und/oder Salben behandeln. Bitte halten Sie sich genau an die ärztlichen Anweisungen und melden Sie sich umgehend bei Störungen jeglicher Art.
Sie dürfen Ihre bisherige Brille tragen, auch wenn das Glas nicht mehr stimmen sollte. Wir empfehlen Ihnen eine neue Brille erst nach ca. sechs Wochen anfertigen zu lassen. In der Zwischenzeit kann man sich häufig mit einer einfachen Lesebrille behelfen.
Eine Arbeitsunfähigkeitsbescheinigung wird individuell ausgestellt.
Sollten Sie sich unsicher hinsichtlich des Heilungsverlaufs fühlen, melden Sie sich ungeniert jederzeit bei uns in der Augenarztpraxis. Zusätzlich bekommen Sie die Handynummer von Dr. Thomas Jäger, der somit Tag und Nacht für Sie erreichbar ist.