1. Vorabklärung

In einem persönlichen Gespräch ermitteln unsere Spezialisten der Augenarztpraxis und Tagesklinik Prof. Dr. Bangerter AG, ob eine „trockene“ oder „feuchte“ Makuladegeneration bei Ihnen vorliegt und wie man dieser entgegenwirken kann. Gerne beantworten wir dann auch Ihre Fragen und besprechen zusammen, wie die nächsten Schritte aussehen werden.

Wir, als auf Makulaerkrankungen spezialisierte Praxis, kennen die medizinischen, physiologischen, optischen und psychologischen Voraussetzungen und werden Sie optimal beraten.

Die Vorabklärung findet bei uns in der Augenarztpraxis in St. Gallen statt.

 

2. Voruntersuchung

Bei der Voruntersuchung wird der Behandlungsprozess Ihrer trockenen oder feuchten Makuladegeneration mit Ihnen detailliert besprochen. Die weitaus häufigste Form ist die „trockene“ altersbedingte Makuladegeneration mit allmählicher Sehverschlechterung. Sie werden von unseren Augenarztspezialisten genau untersucht. Anschliessend wir die entsprechende Behandlung mit Ihnen diskutiert. Analog der diabetischen Netzhaut-Erkrankung gilt auch hier allgemein der Grundsatz: Je früher eine Makuladegeneration erkannt wird und je eher die Behandlung einsetzt, desto besser sind die Erfolgsaussichten.
Die Kosten für in der Schweiz versicherte Patienten werden in der Regel von der Krankenkasse übernommen. Auch die Voruntersuchung findet bei uns in St. Gallen statt.

 

3. Behandlung

Behandlung der trockenen Makuladegeneration

Unsere Behandlung verfolgt das Ziel, das Fortschreiten der Erkrankung zu verlangsamen oder aufzuhalten.
Geht man von der wahrscheinlichsten Hypothese für die Entstehung der Krankheit aus, gilt es, die Risikofaktoren von Gefässkrankheiten zu bekämpfen, und die Folgen atherosklerotischer Gefässveränderungen von Netz- und Aderhaut zu vermindern:

  • Verbesserung der Aderhautdurchblutung
  • Verminderung des Gefässwiderstandes
  • Verbesserung des Abtransportes von Lipoproteinen aus dem Netzhautstoffwechsel. Hierfür sind u.a. Massnahmen geeignet, die die Mikrozirkulation der Aderhaut und Netzhaut verbessern. Unsere Behandlung umfasst daher je nach Erkrankungsform und Erkrankungsstadium Massnahmen zur Verbesserung des Abtransports von Lipoproteinen

Allgemeinmedizinische Massnahmen wie die Einstellung des erhöhten Blutdruckes, der Blutfette und Blutzuckerwerte sowie Nikotinverzicht (Beseitigung von vaskulären Risikofaktoren)

Systemische Gabe von Antioxydantien zur Verminderung von oxydativem „Stress“ der Makula, Lutein-Präparaten zur Erhöhung der Dichte des Makula-Farbstoffs, Isoflavonoiden zur Rückbildungsförderung bzw. Vermeidung von Neovaskularisationen sowie von durchblutungsfördernden Medikamenten und Vitaminpräparaten / Spurenelementen

Die Behandlung nach Prof. Dr. Bangerter mit subtenonalen Injektionen und Ozon-Anwendungen gehört zu den erfahrungsmedizinischen Therapien, deren Wirksamkeit nicht in sog. Doppelblindstudien überprüft werden konnte. Die jahrzehntelange grosse Erfahrung mit behandelten Patienten zeigt aber immer wieder eine gute Wirkung bei stadiengerechtem Einsatz, vor allem bei frühzeitigem Behandlungsbeginn. Die Behandlung wird in Form einer „Injektions-Kur“ durchgeführt. Sie besteht aus subtenonalen Injektionen von proliferationshemmenden, gefässerweiternden, ernährungsverbessernden und entzündungshemmenden Medikamenten je nach Erkrankungsform und Stadium. Dabei kann mit niedriger Dosierung eine starke lokale Wirkung bei gleichzeitiger Vermeidung von allgemeinen Nebenwirkungen erreicht werden. Ergänzend werden Ozon-Eigenblut-Infusionen angewandt zur Verbesserung der Sauerstoffversorgung des Auges und des ganzen Organismus und zur Verstärkung der Wirkung von anderen durchblutungsfördernden Medikamenten. Hinzu kommt noch die Inhalation eines Sauerstoff-CO2-Gemisches zur Erhöhung der Sauerstoffaufnahme des Blutes. Der Leiter der Tagesklinik, Dr. med. Thomas Jäger, hat noch viele Jahre persönlich mit Prof. Dr. Bangerter zusammengearbeitet und die Methode erfolgreich weiterentwickelt. Warnen müssen wir vor einigen Augenärzten, die mit der Methode Bangerter werben, ohne diese Methoden von Prof. Dr. Bangerter selbst gelernt zu haben.

Bis dato gibt es keine andere Behandlungsmöglichkeit. Versuchsstudien, welche andere Methodiken prüfen, werden immer wieder erfolglos abgebrochen.

Behandlung der feuchten Makuladegeneration

Durch Bildung von minderwertigen, undichten Gefässen unter der Netzhautmitte (Makula) kommt es zu Blutungen und Entzündungen im Bereich der Netzhaut mit daraus resultierender schneller oder oft plötzlicher Sehverschlechterung. Die Behandlung soll abschwellend und entzündungshemmend wirken und zum schnelleren Blutabbau / Blutabtransport führen. Ausserdem soll die Ernährungssituation der noch intakten Zellen verbessert werden.

Das Auftreten der feuchten Makuladegeneration erfordert ein rasches, fast notfallmässiges Handeln, um die Sehfunktion möglichst weitgehend zu erhalten. Ist es zu einer länger bestehenden Schwellung der Netzhaut mit Ablagerungen gekommen, kann die zentrale Sehschärfe nicht mehr, wohl aber die Grösse des zentralen Gesichtsfeldausfalls beeinflusst werden. Im vernarbten Endstadium lässt sich die Sehfunktion kaum noch bessern, allenfalls kann eine Verkleinerung des zentralen Gesichtsfeldausfalls angestrebt werden. Auch geht es um den Erhalt des peripheren Sehvermögens, damit keine komplette Erblindung eintritt.

Wir führen an unserer Klinik nach sorgfältiger Abklärung und / oder OCT- Diagnostik und Funktionsprüfung folgende Massnahmen aus:

  • Je nach Ausprägung ist eine Verödung der der krankhaften Gefässeinsprossungen mittels Photodynamischer Therapie (PDT), bei bestimmten Spezialindikationen durch Bestrahlung des hinteren Augenpols mittels niedrig dosierter Röntgenbestrahlung oder verschiedenen Lasertherapie-Techniken erforderlich.
  • Intravitreale Injektionen (=Injektion einer winzigen Menge eines Medikamentendepots in den Glaskörperraum, also in das Augeninnere). Diese Massnahme stellt heute die entscheidende Therapieform bei der Behandlung der feuchten MD dar. Sie wird bei uns unter sterilen OP-Bedingungen ausgeführt. Dabei kommen die Medikamente Lucentis oder Eylea zum Einsatz. Dies sind proliferationshemmende Substanzen mit dem Ziel, krankhafte Gefässeinsprossungen zur Rückbildung zu bringen. Bei älteren feuchten Formen der Makuladegeneration können durch die genannten Behandlungsformen oft keine Sehverbesserungen mehr erreicht werden. Erfahrungsgemäss ist bei einem Teil der so betroffenen Patienten die Therapie nach Prof. Bangerter in Abhängigkeit von der individuellen Krankheitsausprägung hilfreich. Hierzu gehören subtenonale Injektionen (=Injektion am Augapfel) von proliferationshemmenden und entzündungshemmenden Medikamenten und, falls angezeigt, auch von gefässerweiternden und gefässtabilisierenden Medikamenten im Rahmen einer sog. „Injektionskur“. Dabei kann – wie bei der Behandlung der trockenen Makuladegeneration – mit niedriger Dosierung eine starke lokale Wirkung bei gleichzeitiger Vermeidung von allgemeinen Nebenwirkungen erreicht werden.

Ziel der Therapie ist eine Rückführung der feuchten Erkrankungsform in eine trockene, was durch Vermessung der Netzhautstruktur (optische Cohärenztomographie) auch morphometrisch kontrolliert werden kann. Bei Rückgang der zentralen Netzhautschwellung und der Resorption von Blutungen oder Ablagerungen sind nicht selten Sehschärfeverbesserungen und/ oder eine Verkleinerung des zentralen Gesichtsfeldausfalls erreichbar.

Ganz wichtig zu wissen ist aber, dass man durch keine der genannten Behandlungsformen, auch nicht durch Lucentis oder Eylea, die MD heilen kann. Man kann immer nur anstreben, eine Trocknung zu erreichen.

Auch bei den feuchten Formen der Makuladegeneration spielt die Anpassung und Verordnung von vergrössernden Sehhilfen sowie Beratung und Training der Handhabung eine wichtige Rolle. Hierzu stehen unsere Orthoptistinnen in der Low-Vision-Abteilung zur Verfügung. Nähere Informationen geben wir Ihnen gerne in einem ausführlichen Gespräch nach eingehender Untersuchung.

 

4. Vorbeugung einer Makuladegeneration

Alles, was der allgemeinen Gesundheit dient, kommt auch dem Auge zugute. Vor ständigem direktem Einfall der Sonnenstrahlen sollte man die Augen schützen. Dazu sind jedoch nur Sonnenbrillen mit geprüften UV-Schutzgläsern geeignet. Dunkle Gläser allein können mehr Schaden anrichten als nützen. Sie verhindern die natürliche Schutzreaktion der Pupille, die sich bei hellem Licht verengt. Rauchen fördert ebenfalls die Entwicklung der Makuladegeneration. Eine ausgewogene Ernährung mit viel frischem Gemüse und Obst sowie regelmässiger Sport oder Gymnastik sind sehr zu empfehlen. Bei den ersten, vom Augenarzt festgestellten Veränderungen, zeigen auch zusätzlich eingenommene Vitaminpräparate und Nahrungsergänzungsmittel eine schützende Wirkung. Nähere Einzelheiten erläutern wir Ihnen gerne in einem persönlichen Gespräch nach eingehender Untersuchung Ihres Auges.